Vorsicht: Explosiv
Fahrzeugbatterien laden und überbrücken

Die kalte Jahreszeit macht vor allem älteren Fahrzeug-Batterien zu schaffen. Manchmal hilft es dann noch, die Batterie aufzuladen. Doch Vorsicht! Beim Aufladen entsteht hoch-explosives Knallgas, ein Gasgemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff. Kann es nicht entweichen, sammelt es sich in der Nähe der Batterie. Ein Funke kann dann ausreichen, um eine Explosion auszulösen. Wichtig: Immer die Herstellerhinweise lesen und befolgen!

Aus- und Einbau der Batterie – Sind der Motor und alle Stromverbraucher ausgeschaltet, wird zuerst der Minuspol abgeklemmt. Pole und Klemmen reinigen und zum Korrosions-schutz mit Polfett leicht einfetten. Anbauteile wie Polabdeckungen, Entgasungsbehälter, Winkelstück, Schlauchanschluss, Blindstopfen, Polklemmenhalter von der ersetzten Batterie übernehmen. Beim Einbau zuerst den Pluspol anklemmen. Auf einen festen Sitz der Polklemmen achten.

Laden der Batterie – Vor dem Aufladen müssen die Verschlussstopfen der Batterie geöffnet werden, damit das Knallgas in die Luft entweichen kann. Niedriger Säurestand sollte vor dem Laden mit destilliertem Wasser nachgefüllt werden. Bei wartungsfreien Batterien ist das Öffnen der Zellen allerdings nicht mehr möglich. Beim Anschließen werden zuerst das Plus-Kabel und dann das Minuskabel vom Ladegerät an der Batterie befestigt. Ist der Ladevorgang abgeschlossen, erst das Ladegerät ausschalten und fünf Minuten warten, bevor die Polklemmen entfernt werden. Gelangt Säure auf die Haut, mit viel Wasser abspülen. Auch ist ein abgetrennter, gut belüfteter Laderaum mit entsprechender Kennzeichnung, in dem die Batterie geladen wird, erforderlich.

Immer wieder den Ladezustand der Batterie beim Laden überprüfen, damit ein Überladen vermieden wird! Wenn Bleiakkus über ihren maximalen Ladezustand hinaus geladen werden, bildet sich Knallgas. Bereits ein Funke genügt und es kommt zu einer heftigen Explosion.

Offenes Feuer in der Nähe der ladenden Batterie darf auf keinen Fall entfacht werden. Generell sollte der Ladevorgang nur bei normaler Raumtemperatur erfolgen. Weil auch nach dem eigentlichen Ladevorgang noch Gase entweichen, darf die Batterie nicht unmittelbar nach dem Laden angeklemmt werden.

Gefahren beim Umgang mit Batteriesäure – Um gefährliche Verwechslungen auszuschließen, darf Säure ausschließlich in bruchsicheren und entsprechend gekennzeichneten Gefäßen aufbewahrt werden. Die Verwendung von Säurehebern oder Ballonkippern beim Umfüllen der gefährlichen Flüssigkeit machen den Umgang sicherer. Fließendes Wasser, mindestens jedoch eine Spülflasche zur ersten Behandlung von Verätzungen sollte immer in unmittelbarer Nähe der Batterieladestation vorhanden sein. Die passende persönliche Schutzausrüstung, also säurefeste Handschuhe, säurefeste Schutzbrille und eventuell eine säurefeste Schürze, sollte rechtzeitig bereitgestellt und benutzt werden.

Starthilfe – Die kalte Jahreszeit macht vor allem älteren Batterien zu schaffen. Durch längere Standzeiten, ungenügenden Säurestand oder vermehrte Tiefentladungen altern Batterien vorzeitig. Soll bei einem Fahrzeug Starthilfe geleistet werden, sind unbedingt die Vorschriften des Herstellers zu beachten. Unter Umständen können sonst Generator oder Regler des Fahrzeuges beschädigt werden. Beim Anklemmen der Starthilfekabel ist auf die richtige Reihenfolge zu achten: Zuerst Pluspol der Starthilfebatterie mit Pluspol der Fahrzeugbatterie und anschließend Minuspol der Starthilfebatterie mit Minuspol der Fahrzeugbatterie verbinden. Das Abklemmen der Kabel erfolgt dann in genau umgekehrter Reihenfolge. Die Starthilfekabel sollten übrigens vollständig isolierte Klemmen und einen der Batteriegröße entsprechenden Leiterquerschnitt haben, mindestens jedoch 16 mm².