In der Silomaisernte ist besonders auf das Fahrverhalten zu achten. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) gibt Tipps für eine rücksichtsvolle und unfallfreie Erntezeit.

Landmaschinen sind in den letzten Jahren deutlich größer geworden. Traktoren bewegen Lasten wie im gewerblichen Güterverkehr, fahren Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h und haben durch die entstandenen Biogasanlagen deutlich mehr Transporte über größere Entfernungen als früher zu absolvieren.

Ladung sichern: Wird Häckselgut vom Anhänger heruntergeweht, reicht die Ladungssicherung nur durch die Bordwand nicht aus. Niedrigere Beladung, geringere Transportgeschwindigkeit oder Abdeckung des Häckselguts sind dann notwendig.

Straße säubern: Die Gefahrenstelle muss durch Warnschilder gekennzeichnet und die Fahrbahn umgehend gesäubert werden. Kommt es zum Unfall, ist der Unternehmer in der Haftung. Straßenrechtliche Zuständigkeiten sind unbedingt zu beachten.

Fahrzeuge kenntlich machen: Viele Transporte finden in der Dunkelheit statt. Daher sind Lichter und Begrenzungsleuchten vor jeder Fahrt zu prüfen. Retroreflektierende Folien helfen, die Dimension der Maschine zu verdeutlichen.

Fahrgeschwindigkeit anpassen: Bebaute, bewohnte Gebiete nur mit verringerter Geschwindigkeit durchfahren! Die Geräuschbelästigung nimmt spürbar ab und entgegenkommende Traktoren werden als nicht so bedrohlich empfunden. Dies gilt besonders nachts.

Zulässiges Gesamtgewicht einhalten: Bei Überladung haften der Fahrer, der Fahrzeughalter und der Verlader (zum Beispiel Häckslerfahrer).

Entstörungsarbeiten am Feldhäcksler: Kommt es zur Verstopfung der Häcksel- und Beschleunigungstrommel, steht die gesamte Häckselkette. Jetzt ist überlegtes Handeln angesagt! Häckselorgane können bis zu zwei Minuten nachlaufen. Alle Beteiligten der Häckselkette sind diesbezüglich zu unterweisen.

Lenkzeiten beachten: Zwar besteht in der Landwirtschaft keine Lenkzeitbeschränkung, dennoch ist klar, dass nach vielen Stunden auf einer Maschine die Konzentration abnimmt und die Müdigkeit und somit das Unfallrisiko zunimmt. Es liegt daher auch in der Verantwortung der Einsatzleiter, für eine Ablösung zu sorgen.

Fahrer unterweisen: Jeder Unternehmer sollte vor Saisonbeginn seine Fahrer im Fahrverhalten unterweisen und sich dies schriftlich bestätigen lassen.

Keine Personen im Fahrsilobereich: Nicht auf Walzfahrzeuge oder gerade abladende Fahrzeuge zwecks Verständigung aufspringen! Funk oder Handy sind hier deutlich sicherer.

Grundsätzlich gilt es, ruhig und überlegt zu arbeiten. Wenn mehrere Tage siliert werden soll, rechtzeitig Feierabend machen, um am nächsten Tag mit ausgeruhten Fahrern leistungsstark und unfallfrei weiterarbeiten zu können.

Unterweisungshilfen:

Durch retroreflektierende Folien wird die Größe von Fahrzeugen und Anhängern besser erkannt.
Durch retroreflektierende Folien wird die Größe von Fahrzeugen und Anhängern besser erkannt.

 

Die SVLFG ist zuständig für die Durchführung der landwirtschaftlichen Unfallversicherung für über 1,5 Millionen Mitgliedsunternehmen mit ca. 1 Million versicherten Arbeitnehmern, der Alterssicherung der Landwirte für über 220.000 Versicherte und über 600.000 Rentner sowie der landwirtschaftlichen Kranken- und Pflegeversicherung für ca. 700.000 Versicherte im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Sie führt die Sozialversicherung zweigübergreifend durch und bietet ihren Versicherten und Mitgliedern umfassende soziale Sicherheit aus einer Hand. Die SVLFG ist maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau tätigen Menschen und ihrer Familien.